Die Varusschlacht

Arminius (um 18 v.Chr. bis ca.19 n.Chr.), auch Hermann der Cherusker genannt, war ein germanischer Fürst, der nach dem Vordringen der Römer in Germanien sich zunächst in deren Dienst stellte und bei Feldzügen cheruskische Hilfstruppen befehligte. Für seine Verdienste um das Römische Reich bekam Arminius schließlich das Bürgerrecht und die Ritterwürde verliehen.

Als jedoch der römische Statthalter in Germanien, Publius Quinctilius Varus, dort Steuern und das römische Recht einführen wollte, übernahm er insgeheim die Führung des Widerstandes gegen Rom.

Im Herbst des Jahres 9 n.Chr. wollte sich Varus nach Feldzügen im Innern Germaniens mit drei Legionen, Reitereien, Hilfstruppen und Versorgungstross wieder in sein Winterlager zurückziehen, das sich weiter westlich jenseits des Rheins nahe dem heuten Xanten befand. Mit einer falschen Nachricht über einen vermeintlichen germanischen Aufstand weiter nördlich, lockte ihn Arminius in unübersichtlichem und bewaldeten Gelände in einen Hinterhalt. Eingekeilt von den Ausläufern des Wiehengebirges im Süden und einem großen Moor im Norden wurden die in einer langen Kolonne marschierenden Römer von den Germanen in Guerillataktik drei Tage lang bei strömendem Regen immer wieder angegriffen und nach und nach aufgerieben. 

Als sich die vollkommene Niederlage abzeichnete, beging Varus noch auf dem Schlachtfeld Selbstmord. Innerhalb eines einzigen kurzen Feldzuges hatte Rom etwa ein Zehntel seiner Armee eingebüßt. Nur wenige der schätzungsweise 25.000 Soldaten entkamen dem Gemetzel. Ihre Schilderungen haben gewiss einen großen Anteil daran, dass die Römer ihre Unterwerfungspläne für Germanien erst einmal aufgaben und sich schlagartig und vollständig wieder hinter den Rhein zurückzogen.

 

Der sogenannte Caelius-Stein ist ein Zeugnis für diese Schlacht:

Die Inschrift

M Caelio T F Lem Bon Marco Caelio Titi Filio Lemonia tribu Bononia Dem Marcus Caelius, dem Sohn des Titus, aus dem Stimmbezirk Lemonia, geboren in Bononia [=Bologna], 
... o Leg XIIX Ann LIII s [I] ordini Legionis XIIX Annorum LIII semissis Centurio der 18. Legion, 53 1/2 Jahre alt. 
... cidit Bello Variano Ossa [ce]cidit Bello Variano Ossa Er fiel im Varus-Krieg.

... nferre Licebit P Caelius T F

[lib(ertorum) i]nferre Licebit

 Publius Caelius Titi Filius

Die Gebeine der Freigelassenen dürfen [hier] bestattet werden.

Sein Bruder Publius Caelius, Sohn des Titus,

Lem Frater Fecit

Lemonia tribu Frater Fecit.  aus dem Stimmbezirk Lemonia, hat [diesen Stein] errichtet.

Der Stein wurde in Xanten  ca.1620 gefunden und ist als Original seit 1820 in Bonn. Er ist 1,37 m hoch und 1,08 m breit.

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